Geschichte

Geschichte der Federation luxembourgeoise du Stock-Car

Alles fing an als Anfang der 60er Jahre erste Stock-Car-Rennen mit überwiegend amerikanischen Wagen in Luxemburg ausgetragen wurden. Die aus den USA stammende Sportart wurde schnell zu einem Publikumsmagneten und so beschlossen die Vereine „Golden Racing Team Schifflange“, „Tornado Team Hamm“, Stock-Car-Team Medernach“, „Speedy Gonzales Bonnevoie“ und „R.A.F. Differdange, Ende 1968 erste Schritte zu wagen um die „Fédération Luxembourgeoise du Stock-Car“, kurz F.L.S.C. zu gründen.

 

In der Gründungsversammlung am 25. Januar 1969 waren über Hundert Stock-Cars-Anhänger aus 12 Vereinen anwesend und schnell wurde ein Zentralvorstand nebst technischer Kommission gewählt. Diese brauchten sich nicht über Arbeitsmangel zu beklagen, mussten doch Statuten, Rennreglemente, Sicherheitsbestimmungen unter anderem aufgestellt werden.

 

So wurden im Jahre 1969 acht Meisterschaftsläufe in Luxemburg und zwei in der Eifel im Krautscheider „Laachental“ ausgetragen. Das R.A.F.-Team aus Differdange sowie Jos Clees vom „Indianapolis Team Christnach“ errangen die ersten Titel im Klub- respektive im Einzelklassement.

 

Die Anfangsjahre waren von den Duellen der Teams aus Differdange und Christnach geprägt. In den folgenden Jahren kamen immer neue Vereine hinzu, andere verschwanden von der Bildfläche. Reglements wurden geändert und die Wagen immer mehr verstärkt. Ab 1977 war die Zeit der Piloten des Tornado Team Hamm und den „Firebirds Roeser“ angebrochen, welche die Konkurrenz bis ins Jahre 1985 dominierten.

 

Als Anfang der 80er Jahre immer weniger amerikanische V8-Boliden aufzutreiben waren, wurden 1983 erste Versuche mit europäischen Limousinen unternommen. Bis 1985 inklusive wurde dann in beiden Kategorien gefahren.

 

In den Jahren 1986 bis 1988 wurde ebenfalls in 2 Klassen gefahren. Die V8-Ami-Schlitten waren nicht mehr zugelassen, sodass in einer Klasse bis 1600 ccm und in einer Klasse über 1600 ccm die Piloten an den Starten gingen. Die Zahl der Vereine schrumpfte weiter und auch das Interesse der Zuschauer liess leider nach. Die Rennen fanden fast ausschliesslich in Altrier „op der Schanz“, Schifflange, Roeser und Buschdorf statt. Ab 1989 wurde dann nur noch in einer Klasse mit Motoren bis 2800 ccm gefahren.

 

Am 15. September 1991 war das bis dato letzte Rennen auf der atemberaubenden Traditionsstrecke „Op der Schanz“ ausgetragen. Ein sicherlich denkwürdiger Augenblick in der Geschichte dieses Sports.

 

Ende des Jahres 1991 verdunkelte sich die Zukunft des Stock-Cars-Sports in Luxemburg, dies da bedingt durch neue Umweltgesetze, verschiedene Genehmigungen erforderlich wurden um auf den bestehenden Pisten Rennen auszutragen. So wurden 1992 keine Rennen hierzulande ausgetragen. Interessierte Fahrer mussten nach Krautscheid ausweichen um an dem Renngeschehen teilnehmen zu können welche aber nicht zur Luxemburger Meisterschaft gewertet wurden. So dauerte es bis August 1993 ehe in Buschdorf und Schuttrange erstmals wieder Rennen ausgetragen werden konnten. Bis September 1995 wurden ebenfalls regelmässig Rennen mit Wohnwagen (nach Ausschluss der Strecke in Altrier) ausgetragen, dies auf der spektakulären ehemaligen Auto-Cross-Rennstrecke in Schuttrange.

 

Auf Verbandsebene beteiligte sich die F.L.S.C. 1996 erstmals mit einer Mannschaft an den Europameisterschaften des Stock-Cars-Sports in Paris Bercy (F). Die Luxemburgische Delegation konnte sich den EM-Titel souverän sichern und Dan Scharff vom Stock-Cars-Club Altrier gelang es den 1. Platz in der Einzelwertung herauszufahren. Romain Asselborn wurde als Zweitplatzierter im Einzelklassement gewertet.

 

Im Jahre 1998 wurde dann die sogenannte unverstärkte „Non-Licenciés“-Klasse eingeführt, welche jedem zugänglich wurde der eine Tageslizenz für den jeweiligen Renntag beantragt hatte.

 

Wegen dem Umweltschutz und immer stärkeren Sicherheitsbestimmungen wurden die Rennreglemente nochmals überabeitet. Sechs Vereine, „Les Diables Rouges Dudelange“, „Stock-Cars-Club Altrier“, „Tornado Team Hamm“, „Senator Team Béiwen/Attert“, “Stock-Cars-Club Kayl” und “The Happy Hippo’s Huncherange” nahmen an dem Renngeschehen der Stock-Cars-Szene teil.

 

Bedingt durch gefördertes Interesse wurde dann ab der Saison 2007 die hiesige Meisterschaft wieder in 2 Kategorien ausgefahren. In der Klasse 1 wurde wie gewohnt mit Wagen bis zu 2800 ccm gestartet. Zudem wurde Klasse 2 eingeführt in der mit unverstärkten Wagen bis zu 2000 ccm gefahren werden konnte. Zudem wurde das Rennreglement komplett neu umgestaltet welches viel Action und Spannung zu versprechen wusste.


Um den Stock-Car Sport neuen, unerfahrenen Piloten etwas näher zu bringen, entschloss man sich 2013 dazu eine Einsteigerklasse ins Leben zu rufen, diese wird mit Wagen gefahren, welche nach dem Reglement der Klasse 2 aufgebaut sind. Speziell in dieser Klasse war, dass erstmals Personen mit nur 16 Jahren ein Stock-Car Rennen bestreiten durften.

 

Da in den vergangenen Jahren die Anzahl der Piloten leider rückläufig waren und auch von Seiten den Zuschauern das Interesse wieder nachlies wurde sich auf Verbandsebene intensiv mit grundlegenden Reformen beschäftigt. Der hohe Arbeitsaufwand schien vor allem auf Seiten der Fahrer ein großes Problem darzustellen. So kam es dass man nach zahlreichen Überlegungen die Einführung einer zusätzlichen Rennkategorie, der sogenannten "Offenen Klasse" veranlagte Anfang 2015. In der folgenden Saison konnte bedingt durch das etwas undurchsichtige Rennreglement leider kein Starter für diese Rennkategorie gewonnen werden. Ende 2015 stand man vor einer ähnlichen Situation wie Mitte der 80er Jahre. Dementsprechend wurde über den Winter 2015/2016 intensivst an einem überarbeiteten Rennreglement gefeilt.


2016 nahmen erstmals auch Fahrer an der offenen Klasse teil, das Problem von mangelndem Interesse blieb jedoch für diese Klasse weiterhin bestehen.


In den Jahren 2020/2021 wurden durch die Coronapandemie bedingt keine Rennen ausgetragen, es ergaben sich jedoch große Änderungen im Vorstand der F.L.S.C.. Komplett neue Statuten und ein komplett neues Rennreglement wurden verfasst, Man beschloss das Rennprogramm zu kürzen indem man die leider nicht all zu beliebte "offene Klasse" abschaffte und die Einsteigerklasse mit der 2. Klasse zusammen fahren lies. So kürzte man das Programm von 11 auf 8 Rennläufe, welche jedoch mehr Action beinhalten würden.


Nach der 2 jährigen Pause stiegen die Zuschauerzahlen stark an, und der neue Vorstand und seine Mitglieder machten sich mit ihren neuen Positionen und Regeln vertraut und lieferten trotz letzteren schwierigen Jahren eine spannende Saison ab.